IM TAKT

Tanzvariationen


Langsamer Walzer - English Waltz

 

Beim langsamen Walzer lernt sich das Tanzpaar intensiv aus der Nähe kennen, denn bei diesem Tanz bleiben die Partner eng zusammen und müssen als vollkommene Einheit über das Parkett gleiten. Die Bewegungen und Drehungen sollten elegant, flüssig und ganz natürlich wirken. 

Taktart: 3/4Takt

Tempo: 28-32 Takte/Minute, Turniertempo: 30 Takte/Minute


Entstehung & Geschichte:

In England setzte sich um 1910 u.a. bis jungen Leuten ein Tanz namens "Boston" gegen den traditionellen Wiener Walzer durch. Es war ein etwas langsamerer Wiener Walzer mit einem Verzögerungsmoment. Später kamen nach und nach noch Foxtrottschritte dazu. Der Name kommt vom deutschen Wort "waltzen", was soviel wie "sich drehen" bedeutete. Er ist der harmonischste der Standardtänze. Die dazugehoerige melodiöse und anschmiegsame Musik harmoniert mit dem Tanz, schafft die notwendige Stimmung und erweckt beim Tanzenden das angenehme "Walz-Gefühl".

Der Langsame Walzer gehört zu den europäischen Tänzen und wird den "Standardtänzen" zugeordnet. Er ist seit 1920 in Europa, seit 1929 Turniertanz und seit 1963 im Welttanzprogramm festgelegt.

 


Foxtrott - Quickstep

 

Der Quickstep ist der prickelndste unter den "Standardtänzen": flott in seinen fortschreitenden Bewegungen, quirlig in seinen Hüpfschritten, so dass er heute der beliebteste moderne Gesellschaftstanz ist.

Taktart: 4/4Takt

Tempo: 40 - 50 Takte/Minute


Entstehung & Geschichte:

Dieser um 1910 aus den Tänzen Ragtime und Onestep in Nordamerika entstandene Gesellschaftstanz kam 1914 nach England (1915 gab es den ersten Foxtrott-Ball), dann 1918 nach Deutschland, und hat seither viele Wandlungen durchgemacht. Er wurde zum Ausgangspunkt zahlreicher Geh- und Schreittänze.

Man tanzte den Foxtrott ursprünglich mit Gehschritten schnell und langsam (quick and slow). 1920 erfolgte die Ordnung des Schrittmaterials, die anfänglich komplizierten Tanzfiguren wurden bereinigt. Bald übernahm der Foxtrott jedoch Bestandteile anderer Modetänze, die bleibende Spuren hinterließen, so dass 1923 eine fließende Bewegung an die Stelle eines marschartigen Tanzes getreten war. Das Tanztempo wurde immer schneller, 1927 bekam der Foxtrott seine eigentliche Form als Quickstep.

Die Einflüsse der SwingMusik ließen den Quickstep nach 1930 rhythmisch locker und einfach zum Tanzen werden.

 


Tango

 

Leidenschaft, Zuneigung, Freude, Liebe und auch Traurigkeit zeichnen diesen impulsiven, extrem ausdruckstarken Tanz aus.

Taktart: 2/4Takt, es ist auch 4/8 oder 4/4Takt möglich

Tempo: 30 - 34 Takte/Minute


Entstehung & Geschichte:

Um die Jahrhundertwende war er der Tanz der Zuhälter und Dirnen in den Kneipen von Buenos Aires. Kurz nach der Jahrhundertwende gab es einen weitgehenden Tango-Musizierstil. Internationale Durchschlagskraft erreichte der Tango 1905 als Tango argentino.

Es begann der Siegeszug in Europa, zunächst in Paris. Dort wurde durch den Einfluß verschiedener Tanzlehrer aus dem argentinischen Volkstanz ein Gesellschaftstanz.

1907 fand das erste erfolgreiche Tangoturnier in Nizza statt. Gleichzeitig mit dem Tango wurde die brasilianische Maxixe propagiert. Es fehlte nicht an staatlichen und kirchlichen Verboten gegen diese "unschicklichen Negertänze", was auf die engumschlungene Tanzhaltung und die teilweise obszönen Bewegungen zurückzuführen war. Dennoch eroberte der Tango bis 1912 alle europäischen Zentren, und es wurden verschiedene Tango-Moden, Tango-Frisuren usw. kreiert.

Die lange Damengarderobe erhielt einen langen Schlitz, der das Bein freilegte - eine Notwendigkeit, um die Tanzschritte ausführen zu können.

Nach dem 1. Weltkrieg erschien in Europa der Tango wieder, aber in stark veränderter Form. 1922 wurde in England eine Standardisierung der Schritte angestrebt, schließlich erklärte man 1929 Schrittkombinationen für verbindlich, die zum Teil noch heute Gültigkeit haben.

In den achtziger Jahren findet er wieder verstärkt Eingang in den Gesellschaftstanz, aufgrund neuer Schlager im Tangorhythmus und des steigenden Tanzinteresses der Jugend.

 


Wiener Walzer

 

Der Wiener Walzer geht auf einen uralten, im Alpenraum beheimateten Volkstanz (Ländler) zurück. Er wurde wegen seiner Ungezügeltheit oft bekämpft, manchmal sogar verboten, feierte zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf dem Wiener Kongreß wahre Triumphe.

Charakter des Tanzes: rotierend, schwingend

Takt: 3/4

Tempo: 60 Takte pro Minute

 


Slowfox

 

Dieser um 1910 aus langsamen Ragtime und Onestep in Nordamerika enstandene Gesellschaftstanz kam um 1914 nach Europa, zunächst nach England und 1918 nach Deutschland.

Charakter des Tanzes: Glatte, fließende Bewegungen

Takt: 4/4

Tempo: 30-32 Takte pro Minute

 


Blues

 

Der Blues (Slow-Fox) ist ein afroamerikanischer Tanz und wird den Standardtänzen zugeordnet. Entstand zu Beginn dieses Jahrhunderts, seit 1963 im Welttanzprogramm, jedoch kein Turniertanz.

Blues ist ein ruhiger, um 1920 aufgekommener Tanz, mit weichen Bewegungen und Schleichschritten, entlehnt aus dem Foxtrott und mit seinen sanften Melodien auf jeder Party vertreten.

Charakter des Tanzes: im Wechsel dynamisch und sanftmütig

Takt: 4/4

Tempo: 20-26 Takte pro Minute

 


Rumba

 

Durch seine aufregend starken Hüft und Beckenbewegungen wird er auch "Tanz des Werbens" genannt. Die Bewegungen sind geschmeidig elegant, das Tanzpaar geniest die intensive Nähe!

Taktart: 4/4Takt

Tempo: 25 - 32 Takte/Minute, Turniertempo: 27 Takte/Minute


Entstehung & Geschichte:

"Rumba" ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl historischer und gegenwärtiger Tanzformen auf Kuba, die eine große choreografische Variationsbreite aufweisen. Einige Rumbaformen waren schon im 18. Jahrhundert bekannt. Viele Rumbaformen, die sich in der Folge entwickelten, blieben auf Kuba beschränkt. Wichtige Zentren waren Havanna, Matanzas und die Zuckerrohrplantagen.

Charakteristisch für diesen offenen Paartanz mit zum Teil komplizierten Tanzfiguren sind die auf afrikanische Traditionen zurückgehenden Hüft- und Beckenbewegungen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg besann man sich wieder auf diesen reizvollen Tanz.

Dabei gab es 2 Varianten:

Die schnelle, in England choreografierte Kubanische Rumba (CubanStyle), und der langsame Kubanische Bolero (SquareStyle), der auf dem Festland getanzt wurde und auf eine französische Choreografie zurückgeht.

Es kam 1956-1958 und 1961-1963 zu den sogenannten "Rumbakriegen" sowohl England als auch Frankreich wollten, dass ihre Rumba normiert werde. Der Streit wurde dadurch beendet, dass ein internationales Komitee entschied, beide Varianten zuzulassen.

Schließlich wurde die langsame Rumba unter dem Namen Square Rumba als auch die schnelle Variante, die Kubanische Rumba, in das Welttanzprogramm aufgenommen.

 


Cha Cha Cha

 

Der ChaChaCha ist für alle Arten von Tanzveranstaltungen ein brauchbarer Gesellschaftstanz, da er sich zu moderner Chartmusik gut tanzen läßt. Da in der Anfängerphase Damen und Herren gleiche Schritte tanzen, ist er daher besonders gut für Anfänger geeignet.

Taktart: 4/4Takt

Tempo: 30 - 34 Takte/Minute, Turniertempo: 32 Takte/Minute


Entstehung & Geschichte:

Der ChaChaCha ist eine Abart der Rumba und letztendlich aus dem Mambo entstanden. Im Grunde ist er eine künstliche Tanzschöpfung, die erstmals 1953 vorgestellt wurde. Der kubanische Musiker Enrique Jorrin gilt als Schöpfer des Cha-Cha-Cha. Das Palladium auf dem Broadway wird als Geburtsstätte bezeichnet.

Ursprünglich nannte man ihn MamboChaChaCha oder Triple Mambo.

Um 1957 wurde er einer der beliebtesten Modetänze in Europa. Er ist heute noch der beliebteste "Latein- und nordamerikanische Tanz" bei allen Altersstufen, da er wegen des gemäßigten Tempos und des Fehlens fortgesetzter Drehungen - wie beispielsweise bei den Rundtänzen - nicht anstrengend zu tanzen ist, aber trotzdem schwungvoll und dynamisch aussieht.

Der Name des Tanzes ist eine Lautmalerei, da das ChaChaCha in der Musik - das Geräusch der geschüttelten Maracas - als Triole enthalten ist und mit drei Schritten getanzt wird.

Heute ist ein absolutes Highlight in der Tanzszene, da diese Bewegung zu sehr viel moderner Chartmusik exakt passt.

 


Samba

 

Karneval in Rio, Sommer, Sonne, Meer, Samba-Tanzen ist Lebensfreude, Spaß und eine Portion Zuneigung im Einklang zu einer extrem rhythmischen Musik!

Taktart: 2/4Takt

Tempo: 50 - 52 Takte/Minute


Entstehung & Geschichte:

"Samba" ist ein Sammelbegriff für an die hundert brasilianische Tanzarten, die von den in Brasilien eingewanderten Afrikanern, besonders den Bantuvölkern, mitgebracht wurden. Auch die Samba hat ihren Ursprung in den kultischen Tänzen AltAfrikas.

Aus den Reigentänzen der Sklaven - zunächst als Batuque und Lundu zusammengefaßt - entstanden unter neuen Umweltbedingungen und unter dem europäischen Einfluß der Kolonialisation viele eigenständige Folkloreformen. Besonders nach der Aufhebung der Sklaverei 1888 läßt sich eine fast unübersehbare Vielfalt belegen, die auf Rio de Janeiro, Bahia und Sao Paulo konzentriert ist.

Im folgenden wuchs die Popularität des brasilianischen Tanzes sowohl unter der armen Bevölkerung wie auch in der mittelständischen Schicht, besonders in der Karnevalszeit.

1914 kam der Vorläufer der Samba, die Maxixe, nach Europa, was einiges Aufsehen erregte. 1924 gelangte die Samba erstmals nach Europa.

Mit der zunehmenden Industrialisierung Brasiliens um 1930 zeigte sich auch eine stärkere Kommerzialisierung der reichhaltigen Musikfolklore. Als Gesellschaftstanz setzte sich die Samba aber erst 1949 durch. Was aber in Europa als Modetanz "Samba" getanzt wurde, war eine sehr vereinfachte Form der eleganten Grazie der OriginalSamba.

 


Paso Doble

 

Spanien, Flamenco Tänzerinnen, Toreros - Der Paso Doble ist ein spanischer Tanz, wird aber traditionellerweise den Latein- und nordamerikanischen Tänzen zugeordnet. Die Dame stell das Tuch des Torreros dar, nicht den Stier! Er ist der schnellste der im Welttanzprogramm vorhandenen Lateintänze.

Taktart: 2/4Takt

Tempo: 58 - 62 Takte/Minute, Turniertempo: 62 Takte/Minute



Entstehung & Geschichte:

Wörtlich übersetzt heißt er "Doppelschritt", ein lebhafter spanischer Paartanz mit einfachem Schrittmaterial (Marschmusik). In stilisierter Form verbreitete sich dieser, auch in Lateinamerika anzutreffende Volkstanz nach 1910 in anderen europäischen Ländern, deren Musik aus Elementen des Fandango und des Flamenco angereichert ist.

Der Flamenco-Stil bildete sich im 19. Jahrhundert heraus. Aufgrund seiner Ausdruckskraft, die mit der des amerikanischen Blues zu vergleichen ist, wird er auch als weißer Blues bezeichnet.

Unter dem Paso Doble versteht man die tänzerische Interpretation des Stierkampfes. Der Herr tanzt den Torero, die Dame stellt das rote Tuch, Muleta oder Capa (spanisch) bzw. Cape (englisch) genannt, dar. Der Tanz wurde in Paris in den zwanziger Jahren choreografiert, daher die französischen Figurennamen.

Er ist seit 1945 Turniertanz und wird in Tanzschulen gelehrt.

Es gibt nur wenige Musikgruppen, die ihn im Repertoire haben.

Bekannte Musikstücke sind "Der Herr Torero" von Maria Andergast und Hans Lang in den zwanziger Jahren und der heute bekannteste Paso Doble "Espana Cani".

 


Jive

 

Er bringt robuste Lebensfreude und Schwung zum Ausdruck. Wegen der vielen Figuren wird der Jive häufig in der offenen Tanzhaltung getanzt, eine enge Verwandtschaft besteht zum Boogie-Woogie und zum Rock'n'Roll.

Taktart: 4/4Takt

Tempo: 42 - 44 Takte/Minute


Entstehung & Geschichte:

Der Jitterbug (wörtlich übersetzt die "Zitterwanze") ist um 1940 in den USA aus dem BoogieWoogie entstanden, wurde anfangs zu BoogieWoogieMusik bzw. SwingMusik und erst später - bis heute - zu Rock'n'RollMusik getanzt. Vor allem die amerikanischen Soldaten brachten ihn nach Europa.

Jitterbug geht auf eine oft akrobatisch hüpfende, springende, improvisierte Tanzweise der Farbigen in New York zurück. Zunächst von den weißen Tanzschulen abgelehnt, während der nationalsozialistischen Zeit verboten, fand er dennoch ob seines Schauwertes 1945 in Europa Eingang in das internationale Tanzprogramm und wird heute als Jive bezeichnet.

In der Nachkriegszeit wurde der Jive Blues-Boogie genannt, der damalige Jive war der heutige Boogie. Die Bezeichnungen waren überdies in den verschiedenen Ländern nicht einheitlich. Eine Normierung der Bezeichnungen erfolgte erst 1974.

 


Disco - Fox

 

Der Disco-Fox ist der einfachste der 12 Welttänze und erfreut sich somit auf Partys größter Beliebtheit.

Takt: 4/4

Tempo: 34 Takte pro Minute

 


Rock`n´ Roll

 

Der wilde Tanz der Fünfziger. Mitte der 70er Jahre in der Schrittechnik (Sprungschritt) und in der Akrobatik bis hin zum Doppelsalto weiterentwickelt. Die Basis für den "Nicht-Rock'n'Roll-Sportler" ist der Boogie Woogie.

Takt: 4/4

Tempo: 48-52 Takte pro Minute

 


Salsa


Takt: 4/4

Tempo: 37-60 Takte pro Minute


Entstehung & Geschichte:

Wie die Salsa-Musik ist auch der dazugehörige Tanz eine Verbindung afrokaribischer und europäischer Tanzstile. Die Ursprünge stammen aus dem englischen Kontratanz des 17. Jahrhunderts. In vielen Figuren steht sich das Paar dort in einer ähnlichen Tanzhaltung wie beim Gesellschaftstanz gegenüber, bei der die Frau ihre linke Hand auf dem Oberarm oder die Schulter des Mannes legt, der Mann mit seiner rechten Hand ihre Hüfte umfasst und sich die freien Hände in der Luft treffen. Der Kontratanz war ein Gruppentanz; die meisten Figuren umfassten zwei 4/4-Takte, also acht Schläge. Wie im Square Dance gab es einen „Caller“ (engl., etwa „Ansager“), der den Paaren im Saal die zu tanzenden Figuren zurief. Der Caller konnte sich im Laufe eines Stückes aber auch zurückziehen und die Paare sich selbst und der Musik überlassen. Ende des 19. Jahrhunderts individualisierte sich dieser Tanz im Danzón zum Paartanz. Französische und spanische Kolonialherren führten die Tänze ihrer Heimat in die Karibik ein. Eine besondere Rolle spielte dabei die Insel Hispaniola. Hispaniola ist seit dem 18. Jahrhundert zweigeteilt: Saint Domingue Francés, das heutige Haiti im Westen und Santo Domingo Español, die heutige Dominikanische Republik im Osten. Nach dem Aufstand gegen die französische Kolonialmacht 1791 flohen französische Plantagenbesitzer mit ihren Sklaven auf den östlichen Teil der Nachbarinsel Kuba und brachten ihre Bräuche, Tänze und ihre Musik mit. Im kubanischen Oriente vermischten sich die afrikanischen Trommel- und Tanztraditionen mit der Gitarrenmusik der spanischen Farmer. Spanische Kolonialisten verstanden sich oftmals auch als Missionare, die das kulturelle und religiöse Erbe ihrer Sklaven zu unterdrücken suchten. Im Gegensatz dazu besaßen die französischen Sklaven wesentlich mehr Freiheit zur Bewahrung ihrer Traditionen. Diese spielten insbesondere bei religiösen Feierlichkeiten eine gewichtige Rolle. Musik wurde hier als Gemeinschaftserlebnis verstanden, an dem verschiedene Gruppen teilnahmen. Einige Trommler spielten einen sich immer wiederholenden Rhythmus, während andere eigene Rhythmen untermischten, die mit den jeweiligen Gottheiten identifiziert wurden. Diese Rhythmen konnten sehr komplex sein und wurden im Laufe der Session immer weiter synkopiert und variiert, so dass die Gefahr bestand, sich zu verlieren. Aus diesem Grunde spielte ein Vortrommler die Clave – einen Grundrhythmus, an dem sich alle anderen orientierten. Solange die Clave erklang, waren alle Trommler trotz ihrer Polyrhythmik synchron. Die Zuschauer, die keine Trommeln hatten, blieben indes nicht untätig. Sie unterstützten die Rhythmen durch Stampfen der Füße auf den Boden oder Klatschen der Hände. Wer nicht stampfte oder klatschte, ging die Rhythmen mit dem Körper nach: durch Bewegungen mit Schultern, Oberkörper, Hüften, Knien usw. Solche Trommel- und Tanzelemente fanden nun Eingang in den Gesellschaftstanz. Sie wurden von der elitären Oberschicht in Kuba jedoch immer mit Misstrauen betrachtet: Zu viel afrikanische Bewegungen im Tanz galten als „niedere Tanzform“ der unteren Klassen. Der Danzón hat sich mit seinen ruhigen und ausdrucksvollen Bewegungen bis in die Gegenwart erfolgreich dagegen gewehrt und auch im kubanischen Son unterscheidet man zwischen dem städtisch-eleganten „Urbano“, wo der Mann oft nur stehen bleibt und die Frau um sich herumführt, und dem ländlichen „Montuno“ mit viel Arm- und Oberkörperbewegung. Neben dem religiösen Bezug hatte der Tanz immer auch eine wichtige Funktion zum Finden eines geeigneten Partners und zur Eroberung einer Frau. Der kubanische Guaguancó und die kolumbianische Cumbia sind Werbetänze. Der Tanz bekommt so eine erotische Note: Die Paare präsentieren sich im Tanz, oft mit viel Selbstdarstellung des Mannes. Sinnlichkeit im Tanz bedeutet dabei nicht unbedingt engen Körperkontakt - die Partner umkreisen sich in vielen karibischen Tänzen, ohne sich zu berühren. So wird die Salsa auf dem Festland fast ausschließlich offen getanzt, wobei der Mann die Frau meistens mit nur einer Hand führt. Während der Drehungen umkreist er gleichzeitig die Frau, was dem Tanz den runden, tänzerischen Charakter verleiht.


Quellen: Wikipedia, VTÖ, VTW, ADTV, Perfekt tanzen, div. Fachbeiträge